Wenn im Herbst das Training startet, können wir es kaum abwarten. Den ganzen Sommer nur spielen ist zwar auch ganz schön, aber in uns steckt mehr und wir brauchen viel, viel mehr Bewegung, um uns rundherum wohl zu fühlen.
Zu Beginn des Trainings laufen wir nur 6 oder 10 km pro Tag und das 4 Tage pro Woche. In den folgenden Wochen und Monaten bauen wir sowohl Kraft als auch Kondition auf. Etwa alle 2 Wochen erhöht sich die Streckenlänge um einige Kilometer. Am Ende sind wir so gut trainiert, dass wir wochenlange Expeditionen mit schwer beladenen Schlitten unternehmen können!
Wir werden mit speziellen Trainingswagen und mit einem Quad trainiert. Die Wagen wiegen ca. 120 kg, das Quad etwa 350 kg. Ab und zu sitzen auch zwei Leute auf dem Trainingswagen. Im Training laufen wir mit 7 oder 8 Hunden im Team vor dem Wagen und mit etwa 14 Hunden vor dem Quad. Wenn endlich genug Schnee liegt und die Schlitten herausgeholt werden, dann hängt unsere Gespanngröße von den Schneebedingungen ab. Vor dem Schlitten sind im Training meist 6 bis 10 Hunde in einem Gespann.
Auch die Junghunde werden spätestens jetzt eintrainiert. Wie schon gesagt, das klappt manchmal richtig schnell, manchmal braucht aber der eine oder andere einen zweiten Anlauf.
Während des Trainings zeigen wir auch, was in uns steckt und Daniela entscheidet dann, in welcher Position wir am besten laufen.
So gibt es:
Leader
Diese sind wohl die intelligentesten von uns, denn sie verstehen die Worte für „rechts“ und „links“, wann das Team losrennen, wann es langsamer laufen oder anhalten soll. Es ist sehr wichtig, dass die Leithunde in jeder Situation genau das machen, was ihnen der Musher viele Meter hinter ihnen zuruft, denn ansonsten kann eine Schlittentour ein unerwartetes Ende nehmen.Leithunde haben die verantwortungsvollste Position und erledigen mitunter die schwerste Arbeit. Sie müssen nicht nur das gesamte Team in die gewünschte Richtung dirigieren – auch wenn 10 von 12 Hunden hinter dem gerade gesichteten Elch her will. Sie sind auch die ersten, die durch den Tiefschnee stapfen und für die Nachfolgenden den Trail legen.
Leithund zu sein, ist ein hartes Stück Arbeit, aber jeder von uns würde gern Leithund sein, denn das bedeutet auch eine Menge Spass. Als Leithund siehst du als erster was vor dir abgeht und du bist der erste, der einen fremden Geruch aufstöbert! Für die nachfolgenden Hunde ändert sich die Sicht ja recht selten…Aber das Zeug zum guten Leithund haben nur wenige Hunde.